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Sprachförderung für SchülerInnen mit Migrationshintergrund

1. Ausgangssituation

„Junge Menschen mit Migrationshintergrund schneiden nachweislich in allen Bereichen unseres Bildungssystem schlechter ab.“

Im Zeitalter der Globalisierung zeigt sich auch das Gymnasium Horn-Bad Meinberg als eine Schule mit internationaler Schülerschaft. Die Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Ländern (bei uns überwiegend türkischer und polnischer Herkunft) bringen allerdings unterschiedliche Lernvoraussetzungen mit, vor allem auch im Hinblick auf sprachliche Vorkenntnisse, die es notwendig machen, vorhandene Kompetenzdefizite in diesem Bereich gezielt zu fördern. Dabei ist besonders die Förderung der sprachlichen  Fähigkeiten im Deutschen deshalb wichtig, da für eine erfolgreiche Schullaufbahn wie auch für die sich anschließende Berufswelt als auch für die Teilnahme am allgemein gesellschaftlich-kulturellen Leben eine angemessene Sprachkompetenz als unumgänglich angesehen werden muss. Um dem im Schulgesetz verankerte Recht auf individuelle Förderung (§1, Abs.1, Schulgesetz NRW) und Chancengleichheit (Artikel 3 GG) gerecht zu werden, ist am Gymnasium Horn-Bad Meinberg eigens für die oben genannte Schülergruppe ein entsprechendes Förderangebot eingerichtet worden.

2. Zielsetzungen des Förderkonzeptes Sprache

Die Zielsetzung des Förderkonzeptes Sprache ist es, die zunächst zu prognostizierenden Defizite durch gezielte und individuell abgestimmte Fördermaßnahmen auszugleichen und langfristig erweiterte Sprachkompetenz zu fördern und aufzubauen. Dabei geht es sowohl um die Förderung mündlicher wie auch schriftlicher Kommunikationsfähigkeit.

3. Organisatorische Rahmenbedingungen

Der Förderunterricht startet in einer ersten Pilotphase im 1. Halbjahr des Schuljahres 2013/2014 mit dem Jahrgang 6. Die Sprachförderung wird in Kleingruppen organisiert, weil nur so die erforderliche Individualisierung und Differenzierung erreicht werden kann. Auch gezielte Sprechförderung in den Bereichen Hör- und Ausspracheschulung sowie Erzählförderung ist nur in einer kleinen Schülergruppe effektiv möglich.

Der Förderunterricht findet pro Lerngruppe zweimal wöchentlich im Vormittagsunterricht statt. Als Maßnahme der äußeren Differenzierung verlassen die entsprechenden Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf den normalen Regelunterricht. Dabei berücksichtigt der Förderunterricht eine Anbindung an den Fachunterricht Deutsch.

4. Didaktisch-methodische Umsetzung

Die methodisch-didaktische Umsetzung gliedert sich in drei Bereiche:

Eine erste diagnostische Grundlage stellen die Ausführungen des jeweiligen Fachlehrers in Deutsch dar, die sich auf tägliche Unterrichtsbeobachtungen, sowie Tests und Klassenarbeiten stützen können.

Entsprechend der zuvor gewonnenen Diagnoseergebnisse sind angepasste Fördermaßnahme in allen Bereichen der Sprachkompetenz (Hören, Sprechen, Leseverstehen, Schreibkompetenz) einzusetzen.

  • Methodische Schwerpunkte In methodischer Hinsicht ist der Unterricht durch Formen der Schülerzentrierung gekennzeichnet. Phasen des Frontalunterrichts werden möglichst kurz gehalten und Formen des kooperativen und individuellen Lernens in den Vordergrund gerückt, umso den Lernenden zum Beispiel möglichst viel Sprechzeit einzuräumen.
  • Inhaltliche Schwerpunkte Inhaltlich konkretisiert sich die Förderung durch Übungen in den Teilbereichen Hörverstehen, Sprechen, Leseverstehen und Schreiben wodurch insgesamt eine Erweiterung des Wortschatzes und der syntaktischen, semantischen und phonetischen Sicherheit erreicht werden soll. Dabei wird grundlegend eine Anknüpfung an die Lebensbereiche der SuS angestrebt.

Nach Ablauf der Pilotphase wird eine Evaluation angedacht.

5. Ausblick

Nach Ablauf der Pilotphase wird eine dauerhafte Etablierung und eventuelle Erweiterung des Sprachförderkonzeptes auf den Jahrgang 5 angestrebt. In dem Zusammenhang sollte auch eine enge Vernetzung mit den entsprechenden Grundschulen in diesem Bereich initiiert werden, um so eine kontinuierliche Sprachförderung gewährleisten zu können. Unterstützend hierzu sollte ebenfalls eine Zusammenarbeit mit den Lehrkräften des herkunftssprachlichen Unterrichts berücksichtigt werden.

6. AnsprechpartnerIn