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Von faulen Löwenbabys, flinken Flossen und rutschenden Schüler*innen – Unser Wandertag im Zoo Hannover

Am Montag, den 19.06.23 machten wir – das sind die Schüler*innen der Klassen 6b und 6c sowie die Klassenlehrer*innen Frau Dreyer, Herr Schmidt, Frau Strulik und Herr Wellen sowie die Praxissemesterstudentin Frau Zweigle und die Referendarin Frau Jungnitz – uns auf zu unserem Wandertag. Pünktlich um 7:45 Uhr bestiegen wir unseren Bus und gondelten los. Unser Ziel: der Erlebniszoo Hannover.

Nach zweistündiger Fahrt kamen wir voller Vorfreude an. Gemeinsam machten wir uns zu unserem ersten Abenteuer auf und erkundeten die Tierwelt des afrikanischen Kontinents zu Boot auf der zooeigenen Miniversion des „Sambesi-River“. In der Warteschlange versüßten uns putzige Erdmännchen die Zeit, die uns mindestens so interessiert beäugten wie wir sie. Uns begegneten Flamingos und Stelzvögel, während wir fast lautlos an Zebras, Antilopen und Somali-Wildeseln vorbeiglitten, die friedlich grasten und uns mit großen Augen musterten. Nashörner und Flusspferde waren beinah zum Greifen nah und beeindruckten uns ganz besonders mit ihrer Größe, während die Giraffen elegant auf ihren langen Beinen an uns vorbei flanierten.

Nach unserer Sambesi-River-Fahrt trennte sich unsere große Gruppe. Wir machten uns in kleinen Banden entlang der „Entdecker-Pfade“ des Zoos auf die Socken, um die weiteren Tiere und Sehenswürdigkeiten zu erforschen. Vorbei ging es am Löwengehege, in dem wir eine Berber-Löwin und ihren süßen Nachwuchs beim Dösen in der Sonne beobachten durften. Wir lernten, dass Berber-Löwen in freier Wildbahn bereits seit 1942 ausgestorben sind, weil Wilderer sie jagten. Umso mehr freuten wir uns, die Löwenbabys beim Faulenzen und Kuscheln sehen zu dürfen.

Unser Weg führte uns weiter, fort vom afrikanischen Kontinent, durch einen Bergwerkstollen nach Nordamerika in die kanadische Themenwelt „Yukon Bay“. Wir durchstreiften gemeinsam mit Wölfen, Karibus und Bisons eine Schlucht in der Taiga, bis wir in einem kleinen Goldgräberstädtchen landeten, in dessen Hafenbecken die Yukon Queen vor Anker liegt. An Board: südafrikanische Pinguine. Und das in Kanada! Es war inzwischen 12 Uhr und dort waren wir alle verabredet, denn wir wollten uns gemeinsam die Show „Flinke Flosse, wilde Wellen“ anschauen, in denen Kegelrobben und Seelöwen die Stars sind.

Doch leider und zu unserer großen Enttäuschung fiel die Show aus, nur der Flug des Weißkopfseeadlers fand statt, welcher uns dennoch sehr beeindruckte. Wann rauscht einem solch ein großer Raubvogel sonst schon einmal einige Zentimeter über dem Kopf herum?

Statt einer Show gönnten wir uns nun also ein kühles Eis oder einen Slushie und verkrümelten uns auf der Flucht vor der heißen Mittagssonne in die spannende Unterwasserwelt von Yukon Bay. Wir bestaunten Pinguine, die pfeilschnell unter Wasser tauchten und beobachteten Seelöwen und Kegelrobben wie sie in ihrem wilden Salzwasserbecken herumtollten. Hier unten wurden wir jedoch auch an etwas erinnert: an unseren Plastikmüll, der die Weltmeere und Strände verschmutzt, Tiere gefährdet und für uns alle ein Problem ist. Wir lernten, warum Plastik ein solches Problem darstellt, und konnten uns informieren, was wir tun können, um wenigstens unseren Beitrag zu leisten, für eine plastikfreiere Welt.
Ein großes Highlight des Zoos, die Eisbären, ließen sich beim Tauchen in ihrem riesigen Wasserbecken dort unten leider nicht beobachten. Also wanderten wir wieder an die Oberfläche und bestaunten diese mächtigen Tiere bei ihrer Wanderung über Stock, Stein und Felsen, hinein in ihre kühle Höhle.

In unseren kleinen Gruppen erkundeten wir die weiteren Themenwelten. Den Dschungelpalast, der einst einem Maharadscha gehörte und uns von Indien träumen ließ. In der Palastruine hatten die Elefanten viel Spaß und besprühten sich gegenseitig mit Wasser (bei über 30°C und strahlendem Sonnenschein standen wir neidisch davor und hätten am liebsten mit im Wasser getollt), ein beeindruckender Tiger durchstreifte majestätisch sein Revier, Hulman-Languren tollten putzmunter und ausgelassen durch kühle Palasträume und am Ende thronte ein ernst dreinblickender Leopard wie ein König über allem. Vorbei ging es dann an putzigen Roten Pandas, dem Afi-Mountain, einem Berg mit Wasserläufen, Felsen, Termitenhügeln, riesigen Bäumen und einem großen Wasserfall, der Schimpansen, Drills, Brazza-Meerkatzen, afrikanische Vogelarten und westliche Flachlandgorillas beheimatet.

Auf rotem Sand wanderten wir durch das australische Outback und wurden von Emus, Roten Riesenkänguruhs und Sumpfwallabys begrüßt. Auch Wombats gab es im Mini-Down-Under, jedenfalls dem Schild zufolge. Die kleinen Nacktnasen hatten sich zum Schutz vor der Sonne in ihre Höhlen verkrochen.

Nach dieser aufregenden Weltreise landeten wir dort, wo wir gestartet waren: in Deutschland, genauer gesagt auf Meyers Hof. Zwischen alten Fachwerkhäusern leben hier auf grünen Wiesen alte Rassen von Hühnern, Gänsen, Ziegen, Schafen, Schweinen, Ponys, Pferden und Kühen. Die alten Haus- und Nutztierrassen sind tatsächlich auch vom Aussterben bedroht, wie wir erfuhren, da nur noch spezialisierte Züchtungen für die moderne Landwirtschaft interessant sind.

Ganz besonders spaßig wurde es dort noch einmal für viele von uns auf der Brodelburg. Zwischen schiefen Häusern, auf Hängebrücken und in Röhrenrutschen feierten wir gut gelaunt unseren schönen Tag.

Als wir uns am Ausgang trafen, machten wir noch einmal den Souvenirshop unsicher und freuten uns über unsere kleinen Andenken an unseren aufregenden Ausflug. Gegen 15 Uhr stiegen wir wieder in unseren Bus und traten unsere Heimreise an. Circa zwei Stunden später trafen wir unsere Familien in Horn wieder und hatten eine große Menge Erlebnisse zu berichten.

Was uns am besten gefallen hat? Die wunderschön gestalteten Gehege, die sich so natürlich in die Umgebung einfügten, dass wir so ein super Wetter hatten, nette Mitarbeiter*innen, die uns den Weg wiesen, wenn wir uns verirrt hatten, die vielen Tiere, allen voran die Löwenbabys, und natürlich: die Rutschen, die wir auf Matten hinunterdüsen konnten!

Alles in allem war dieser Tag für uns alle ein voller Erfolg und ein schöner Abschluss unserer gemeinsamen zwei Jahre mit unseren tollen Klassenlehrer*innen.

  • Text und Fotos: Frau Junglitz